«Wochenendkurs in Chinesisch. Empty Words. Nimm eine Lektion und mach dann Urlaub. Schon ist’s dir aus dem Sinn, leb in den Wäldern. Vernachlässigtes Geschenk.»
John Cage, genialer Erfinder, Revolutionär, Medienkünstler und Philosoph stellt im 20. Jahrhundert die Frage »Was ist Musik?«.
Er schaltet das sich ausdrückende Künstlergenie aus, wirft Münzen oder befragt das chinesische Orakel "I Ging". In gesteuerter Anarchie sind Tanz, Bild und Klang gleichwertig da. Schlagzeuger des Staatsorchesters und Tänzer des Stuttgarter Balletts widmen John Cage einen 70minütigen multimedialen Mikrokosmos, in dem die Stacheln eines Kaktus, Spitzenschuhe, Webcams, komplexe Konstruktionen für Trommeln und Blechdosen oder auch ein Dampfkochtopf ihren je eigenen Gesetzen gehorchen und in ungeplante Beziehungen treten. Nach den Spieregeln von John Cages «Variations III for one or any number of people performing any actions» aus dem Jahr 1963. IV wird das komplexe Programm für und während jeder Vorstellung live erwürfelt und berechnet von Stefan Schreiber.
«The one thing that they would be in agreement about would be something that everyone is in agreement about…and that is, what time it is.»
Child of Tree
Zum 100. Geburtstag von John Cage
Koproduktion Junge Oper und Stuttgarter Ballett
Premiere: 4. 12.2012, Staatstheater Stuttgart, Nord
Musikalische Leitung und Klavier: Stefan Schreiber
Regie und Dramaturgie: Barbara Tacchini
Choreografie: Katarzyna Kozielska
Ausstattung: Kerstin Hägele
Ton: Oliver Frick, Thomas Tinkl
Video: Robert Seidel
Tänzer: Miriam Kacerova, Julie Marquet, Rocio Aleman, Constantine Allen
Bariton: Karl-Friedrich Dürr
Schlagzeug: Thomas Höfs, Philippe Ohl, Jürgen Spitschka, Christoph Wiedmann
Koch: Patrick Hahn
Fotograf: Christoph Kalscheuer