Regie

Alice im Wunderland

An einem verspielten Nachmittag fällt Alice in einen tiefen Schacht und trifft auf viele sonderbare Existenzen, die scheinbar verworrene Dinge reden und allesamt Angst haben, von der Königin ihres Landes unverzüglich geköpft zu werden, wenn sie nicht „richtig ticken“. Verrückt sind im Wunderland nicht nur das Weiße Kaninchen und der Hutmacher, der für immer in einer Fünf-Uhr-Teegesellschaft festsitzt: falsche Texte schleichen sich in Lieder ein, auf Zahlen ist kein Verlass. Alice kennt sich selbst kaum noch wieder, wird bald riesengroß, bald winzig klein, und ertrinkt beinah in einem selbst geweinten Tränensee und gerät immer tiefer ins Wunderland. Doch irgendwann scheint ein Schlüssel zu passen....

«Es fragt sich nur’, sagte Alice, ‚ob man Wörter einfach etwas anderes heißen lassen kann.’
‚Es fragt sich nur’, sagte Goggelmoggel, ‚wer der Stärkere ist, weiter nichts.’»

Alice im Wunderland

Ein Jahr nach der Uraufführung der Oper an den Bühnen der Stadt Gera im Mai 2015 erarbeitete der Komponist Johannes Harneit zusammen mit dem Dirigenten Stefan Schreiber und der Regisseurin Barbara Tacchini eine „Stuttgarter Fassung“ der Oper in drei Akten. 

„Die Zeit, die Alice im Wunderland verbringt, steht für eine wichtige Phase der Selbstbehauptung und des Erwachsenwerdens. Bei Carroll fällt Alice in den Schlaf, als sie ein sehr langweiliges Buch liest. In meiner Inszenierung entzieht sich ihr der Boden beim Spielen allmählich, sie gleitet hinein in die Fantasiewelt, die sich zunehmend und gefährlich konkretisiert und wie ein verzerrtes Spiegelbild ihrer Lebenswelt erscheint. Die Herausforderung für Alice besteht darin, ihrer eigenen Sicht auf die Dinge zu vertrauen.“

Barbara Tacchini

mehr

«...und die Moral davon ist: Sei das, was du erscheinen möchtest, oder einfacher gesagt: Sei niemals ununterschieden von dem, als was du jenem in dem, was du wärst oder hättest sein können, dadurch erscheinen könntest, dass du unterschieden von dem wärst, was jenen so erscheinen könnte, als seiest du Herzogin!»